wann und wo
Kunst in den Gewölben.
Ausstellung im Kunstverein Germersheim e. V.
2.11.2019 – 1.12.2019
Samstag, 15-18 Uhr, Sonntag 14-18 Uhr
Kunstverein Germersheim – Zeughausstraße 10 – Germersheim
veranstaltungen
künstler
stefan engel
Lebenskapseln
Stefan Engel lebt und arbeitet in der Nähe des Donnersbergs in der Pfalz, wo ihm ein großes Atelier erlaubt, raumgreifende Keramik- und Holzplastiken zu schaffen. Zahlreiche seiner Arbeiten befinden sich mittlerweile im öffentlichen Raum, so das Synagogendekmal in Kusel und das „Denkmal für die Zeit 1939-45“ in Viernheim, der „Sumebrunnen“ am Heumarkt in Heidelberg, der „Blaue Brunnen“ auf dem Marktplatz in Rockenhausen und die „Menora für Elias Grünebaum „ an der Wasserburg Reipoltskirchen.
Diese Werke an prominenten öffentlichen Orten dokumentieren in der genannten Reihenfolge exemplarisch, wie sich in den vergangenen Jahren Engels künstlerisches Interesse von abstrakten figuralen Rinnen und Röhren hin zu Gehäusen für den menschlichen Körper verlagerte. So vollzog sich seine künstlerische Entwicklung vom Habitus als Erscheinung, Haltung, Gehabe und äußerer Gestalt zum Habitat.
Die neuesten Gehäuse – bühnenartige Kulissen, futuristische Hemisphären und „Behausungen für Avatare“ reflektieren Visionen eines verinselten, sich im Labyrinthischen verlierenden Lebens. Meist scheinen diese Kapseln mehrfach „wiederbesiedelt“ worden zu sein, was ihnen die Anmutung archäologischer Siedlungsschichten einträgt. So verführt der Künstler den Betrachter dazu, weniger gegenwartsgebunden auf das Menschsein und seine Hinterlassenschaften zu blicken.
Vita Stefan Engel
1980-1986 |
Studium an der Johannes Gutenberg – Universität Mainz / Förderstipendium |
1988-1991 |
Lehraufträge an der Uni / Fachhochschule Mainz |
Ab 2002 |
Organisation Internationaler Bildhauersymposien |
2012 |
Wahl zum Vorsitzenden der APK Teilnahme an internationalen Symposien: Mirabell (F), Bogati (Ru), Hamburg, Sofia (Bu), Gmunden (Ö). |
Gruppenausstellungen (Auswahl ab 2000)
2000 |
Künstlerhaus am Lehnbachplatz, München |
2001 |
BBK-Rheinland-Pfalz zu Gast,Ffm „Kältezone-Wärmezone“ |
2002 |
Darmstadt Mathildenhöhe, Ausstellung des 21.Int. Pleinair |
2003 |
Basel, Skulpturenhalle: Projekte sun 21 |
2004 |
Jockgrim Zehnthaus, „Kontraste“ |
2005 |
Frankfurt, Galerie Berger, X.Salon des Arts, „9+1“ Sofia, Bulgarien |
2006 |
Münsingen „Und…“, Schweiz |
2007 |
Mannheim, IDS, „Mein Nachbar“, Speyer, Kulturhof Flachsgasse |
2008 |
Landau, Villa Streccius APK-Ausstellung „Stilbrüche“ |
2009 |
Hamburg „Small Monuments 2“; |
2010 |
Innsbruck, Kaiserliche Hofburg; Bourglinster; |
2013″ |
Mussbach, Herrnhof VPK |
2016 |
„Kleine Größen“ Rockenhausen |
2017 |
„Ganz Groß“ Ausstellung der APK im Herrenhof Mussbach |
2018 |
„Habitat“, Villa Streccius, Landau |
Einzelausstellungen (Auswahl ab 2000)
2000 |
Galerie in Blau, Darmstadt / Silentium, |
2002 |
Atelier Engel, Bildhauersymposion |
2003 |
Mainz, Ministerium für Umwelt „Blots“ S.Engel |
2004 |
„Schichtungen“, Kahnweilerhaus Rockenhausen |
2005 |
Frankfurt a.M. Galerie Berger |
2006 |
Zehnthaus Jockgrim, Plastiken und Zeichnungen |
2008 |
Wörth, „Schichtungen“ |
2009 |
Heidelberg, Galerie Heller, Arbeiten im Skulpturengarten |
2011 |
Flörsheim a.M., Kunstforum Mainturm |
2012 |
„Gehäuse“, Kreisgalerie Dahn |
2013 |
„KörperGehäuse“, K-Hof Galerie Gmunden (Ö) Museum Pachen, Rockenhausen Art+design Galerie Neustadt a.W. |
2014 |
Lebensfutterale“, Kunstverein TREIDLER |
2015 |
“Deport und Gurs“ , H.Eckel-Haus Kusel |
2018 |
„Wachträume“ Kreisgalerie Dahn |
Arbeiten in öffentlichem Besitz:
1985 |
Rollstuhlfahrer, Badisches Landesmuseum Karlsruhe |
1989 |
Denkmal für die Zeit 1939-45, Viernheim |
1990 |
Brunnen, Neckargemünd |
1991 |
Sume-Brunnen, Heidelberg |
1995 |
Charons Boot, Kreis Kusel |
1996 |
Denkmal für eine Synagoge, Kusel |
2001 |
„Pomona“ Slg.Pachen, Rockenhausen |
2003 |
„Schwarzer Regen“, Mainz Umweltministerium „Deport“, Kusel Landratsamt |
2004 |
„Kleine Flieger“ Kusel, Realschule |
2006 |
“Beziehungskiste” Skulpturenweg Rlp, Standort Rockenhausen |
2007 |
„Kahnweilerbrunnen“, Rockenhausen |
2008 |
„Raumlagen“, Gmunden (Österreich) |
2010 |
„Habitat III“ Kreis Kusel |
2011 |
„Tomomane“ Stadt Flörsheim |
2017 |
„Denkmal für Elias Grünebaum“, Reipoltskirchen |
2018 |
Larousse-Büste für Toucy (F), und Landschreiberei Kusel |
stefan forler
Stefan Forler zeigt im Kunstverein Germersheim einige seiner aus Rundstahl gebogenen Stahl Skulpturen.
Gleich im Eingangsbereich wird der Besucher mit einer 4 Meter hohen dreiteiligen Arbeit empfangen: bauchig geformte Stäbe ragen in die Höhe und belegen den Platz, den das Treppenauge bietet.
Im ersten Ausstellungsbereich, oben, beschäftigt sich eine Installation unter dem Titel „Be-Lastung“ mit dem Kontrast von senkrecht stehenden Glasplatten und darauf aufliegenden Stahlbügeln.
Danach, in der nächsten Gewölbenische erobert sich eine dreiteilige Arbeit den Raum und füllt ihn, trotz der geringen Stärke (d:2cm) des verwendeten Rundstahls.
Gegenüber präsentieren sich mehrere Stahl Skulpturen (d:4cm) auf den Sandsteinplatten des Fußbodens und erinnern an Schachfiguren auf einem Schachbrett.
Die Arbeiten Forlers kreisen um das Thema: Skulptur im Raum
1940 geboren in Lindau/Bodensee
Gymnasium in Landau/Pfalz
Lehre als Kunstschlosser bei Emil Forler
Meisterprüfung in München
Sommerakademie Salzburg, in der Bildhauerklasse von Prof. Heinrich Kirchner
Lehrtätigkeit an der Meisterschule für Metallbauer in München 1972-2003
Atelier in Landau
Mitglied in APK ( Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler), Pfälzische Sezession
Förderungspreis der Stadt Salzburg
Kunstpreis Südliche Weinstraße (2.Preis)
Kunstpreis „Der Akt” Rheinland-Pfalz
Kunstpreis „Lektion der Stille“ (2.Preis), R/Pf.
verschiedene Arbeiten in Kaiserslautern, Speyer, Haguenau(F), Landau, Wernersberg, Edesheim u.a.
Ausstellungen in München, Düsseldorf, Schloss Mainau, Gleisweiler, Rockenhausen, Landau, Jockgrim, Traunstein, Mußbach, Pirmasens, Speyer, Oberursel u.a.
karl f. stewart
„Vanishing Beauty“
Fotografische Kompositionen von Karl F. Stewart
Tournus | Frankreich
Stewarts fotografische Bildkompositionen konzentrieren sich auf die Präsentation der langjährigen Germersheimer Partnerstadt Tournus, die dem amerikanischen Künstler in den letzten Jahren zur Heimat geworden ist. Für Stewart stellt die französische Kleinstadt in Südburgund den Prototypen einer europäischen Kleinstadt schlechthin dar – noch losgelöst von der Umklammerung des digitalen Zeitalters, und gleichzeitig sehr darauf bedacht, sich ihre Regionalität, ihren Bezug zum Land, das sie jahrhundertelang mit Lebenskraft gespeist hat, zu erhalten. Tournus ist ein exzellentes Beispiel für die vielen Städte in Europa, die noch über eine märchenhafte, historisch gereifte Schönheit verfügen, sich aber schon längst in einer Phase des nicht aufzuhaltenden Umbruchs befinden.
Alle in der Serie „Vanishing Beauty“ enthaltenen Werke sind fotografische Bildkompositionen. Die Technik, die Stewart verwendet, bezeichnet er als dokumentarische Fotomalerei. Jedes Foto dokumentiert einen Moment, eben genau die Zeit, die benötigt wird, um eine Szene fotografisch abzubilden. Menschen und Objekte wie Autos oder Boote, die Stewarts Werke „durchqueren“, werden letztlich in einem verdichteten Moment dargestellt, der durch das fertige Werk abgebildet wird. Die malerische Komponente ergibt sich aus dem Verschmelzen der verwendeten Bilder zum fertigen Foto. Stewarts Kompositionen setzen sich aus jeweils 10 bis zu mehr als 25 Bildern zusammen. Der Künstler bedient sich ausschließlich der digitalen Bildbearbeitung.
Stewart nennt drei Gründe für die von ihm verwendete Technik: „Ein Foto im klassischen Stil fängt die erfahrbare Welt nicht so ein, wie ich sie sehen und mit anderen teilen möchte. Außerdem möchte ich unsere kompromisslose 3D-Realität auseinandernehmen bzw. aufschlüsseln. Dadurch, dass ich in meinen Werken die Grenzen unserer bildlichen Wahrnehmung verschleiere, schaffe ich für den Betrachter auch die Möglichkeit, sich leichter in eine andere Dimension hineinzuversetzen, sozusagen die Räume zu wechseln. Und das wiederum erzeugt eine neue poetische Sichtweise, eine neue Qualität der Wahrnehmung der uns umgebenden Realität.“
„Vanishing Beauty“ ist eine poetische Hommage an Städte wie Tournus, die sich, umgeben von einer Welt aus Plastik, Bits, Bytes und Botox, in der heutigen schnelllebigen Zeit und inmitten ewigen Wandels eine Schönheit zu bewahren wissen, die unter die Haut geht.
Karl F. Stewart | Vita
Karl F. Stewart wurde 1950 in den USA geboren, wo er Psychologie, Philosophie und Journalismus studierte. Nach Ende seiner Studienzeit wurde er noch in der Gründungsphase Mitglied der Pittsburgh Filmmakers Association und wurde später mit einem zweijährigen Kunststipendium des National Endowment for the Arts, der einzigen staatlichen Kulturfördereinrichtung der USA auf Bundesebene, ausgezeichnet. Stewart dozierte im Bereich Fotodesign am Kunstinstitut von Pittsburgh und arbeitete als freischaffender Journalist für die Associated Press.
In den frühen 1980er Jahren verließ Stewart seine Heimat und fand seinen neuen Lebensmittelpunkt in Italien, wo er nahezu 30 Jahre an der Università degli Studi di Torino Englisch lehrte. Die Jahre 2009 bis 2012 verbrachte der polyglotte Künstler in San Francisco, wo er sich ganz auf die Fotografie konzentrierte. Danach zog es ihn wieder zurück nach Europa, dieses Mal nach Düsseldorf, wo der Fokus seines Wirkens auf der Videokunst lag. Stewarts allumfassendes Credo lautet: Kunst zu kreieren bedeutet, sich selbst als Werkzeug zu sehen, mit dem und durch das ein höheres Ideal erreicht werden kann, und dieses höhere Ideal liegt in der Ästhetik.
Zurzeit lebt und arbeitet Karl F. Stewart im französischen Tournus, seit 1963 Partnerstadt der Festungsstadt Germersheim. Dort wurde er 2018 als „Artiste de l’année“, als Künstler des Jahres, ausgezeichnet. 2019 wurde Stewart Mitglied der französischen Künstlervereinigung „La maison des artistes“. Die Thematik seiner jüngsten Ausstellung „Lumière. Lumen. Lux“ ist eingebettet in die Jahrtausendfeierlichkeiten der imposantesten Sehenswürdigkeit von Tournus: der Abtei St. Philibert, die zu den bedeutendsten romanischen Kirchen Burgunds gehört. Stewarts künstlerische Fotodokumentationen zeigen die spannende Wanderung des Sonnenlichts durch die Abtei in einer zwölfmonatigen Periode, die von Januar bis Dezember 2018 reichte, und beleuchten die mystische Diversität von Licht in unserer Lebenswelt.
Jüngste Ausstellungen
Lumière. Lumen. Lux | Oktober – November 2019 | Lyon, Frankreich
Alice in Düsseldorf | April – Mai 2019 | Ferney-Voltaire, Frankreich
Lumière. Lumen. Lux | April – September 2019 | Tournus, Frankreich
Vanishing Beauty | September 2018 | Tournus
Out of Focus | Juni – Juli 2018 | Ferney-Voltaire, Frankreich